Mittwoch, 16. April 2008

Mal oben, mal unten (Sonntag, 13. April 2008)

Was ist das für ein Wetter zurzeit. Es regnet und regnet und regnet. Wo soll das noch hinführen. Das eigentlich verrückte daran ist aber, dass es im Moment immer pünktlich zum Sonntag aufhört zu regnen und uns mit schönstem Sonnenschein und blauen Himmel verwöhnt. Das ist unser Glück, denn so können wir das Wochenende immer schön zum cachen nutzen. Auch heute wieder. Da die Cachebeschreibungen noch immer nicht aufgetaucht sind (die sind wohl in den weiten der Räubärhöhle verschwunden), habe ich wieder mal im Netz nach geeigneten Caches gesucht. Und da ich gern was Neues ausprobiere und vor allem sehen wollte, ob es auch auf anderen Cacheseiten interessante Caches gibt, habe ich diesmal bei opencaching.de nach Caches in der Umgebung gesucht. Und siehe da, nur eine halbe Stunde von uns entfernt sind zwei Multis mit den Namen „Höriberg“ und „Eisvogel“ gelistet. Ersterer sollte die Endkoordinaten über ein Sudoku verraten und der zweite war eher ein traditioneller Multi, in dem man von Station zu Station Jahreszahlen irgendwelcher Gegenstände notieren musste. Also genau die richtigen zwei Caches für diesen wunderschönen Sonntagnachmittag. Das Einzige, was mich doch sehr verwunderte waren die Anzahl Logs. Der Eine wurde laut Statistik noch nie gefunden und der zweite auch erst zweimal? Konnte das wirklich sein? Sollten wir heute zum ersten Mal die sein, die einen Cache feierlich einweihen? Oder gibt es die beiden Caches einfach nicht mehr und hat der Owner einfach nur vergessen, sie hier zu löschen. Möglich war es, denn immerhin kannten wir die Seite noch nicht und wussten daher nicht, wie vertrauenswürdig sie ist, Aber: wer nicht wagt der nicht gewinnt und so packten wir unsere sieben Sachen, ich beantwortete die Frage meiner Frau, ob diese Ersatzbatterien voll oder leer seien ohne gross hinzusehen mit „Logisch sind die voll, die wären sonst schliesslich nicht im Rucksack“, und schon sassen wir im Cachemobil, steuerten das erste Ziel an (den Sudoku-Cache) und waren gespannt, welche Strassen unser TomTom heute für uns bereit hielt.

Schon nach wenigen Minuten wurde uns mal wieder klar, was an diesem Hobby so schön ist. Wir kurvten durch Landschaften, die wir noch nie zuvor gesehen hatten und die wir wahrscheinlich ohne Geocachen auch nie entdeckt hätten, welche aber wunderschön sind. Genau das ist eine der vielen schönen Seiten am Geocachen. Man bekommt Gegenden zu Gesicht, von denen man nicht einmal ahnt, dass es sie gibt und das obwohl sie genau vor der Haustür liegen. Es bestätigt sich bei unseren Touren immer wieder, dass man die entferntesten Orte und Landschaften kennt ohne zu wissen, dass es ebenso schöne Gebiete quasi um die Ecke gibt. Wir fuhren also durch die malerische Landschaft und kamen dem Ziel immer näher. Bis wir mal wieder vor einem dieser vermaledeiten Schilder standen, welche die Weiterfahrt für Fahrzeuge jeglicher Art verbietet. Da lag nun unser anvisierter Cachemobilabstellplatz genau vor uns und war doch so fern. Und das obwohl die Cachebeschreibung noch erwähnte, dass es dort oben genug Parkplätze gibt. Naja, vielleicht war hier ja mal die Durchfahrt erlaubt, aber jetzt ist sie es eben nicht mehr. Es blieb uns also nichts anderes übrig als zu wenden und zu schauen, ob wir irgendwo in der Nähe eine möglichst Gesetzeskonforme Abstellmöglichkeit finden konnten. Und wir hatten Glück. Der örtliche Modellbastelclub hatte Tag der offenen Tür und just hierfür eine eigene Parkfläche auf einer Wiese bereitgestellt, welche wir natürlich fröhlich nutzten. Der Vorteil dabei war, wir waren nur 500 Meter vom eigentlichen Parkplatz entfernt und verloren nicht viel Zeit. Nachteil: der Cache befindet sich auf einem kleinen Berg und da wir nun unten parken mussten, waren die 500 Meter beschwerlicher als zunächst angenommen. Ich hasse Bergsteigen.

Oben angekommen entschädigte jedoch die Aussicht auf die umliegenden Ortschaften. Und auch die Tatsache dass wir dort oben feststellen mussten, dass es hier doch eine Parkmöglichkeit gibt und wir also nicht hätten hier rauflaufen müssen konnte die Aussicht nicht trüben, denn zu der Aussicht gesellte sich jetzt auch noch das gute Gefühl, etwas für die eigene Gesundheit und auch für die Umwelt getan zu haben, da wir weniger CO2 in die Luft geblasen haben, da das Auto ja unten geblieben ist. Ich frage mich allerdings jetzt noch, wie man zu diesem Parkplatz kommt. Zu der Aussicht kam noch eine Kuriosität dieser Landschaft hinzu, die vergleichbar war mit dem Cache an der renaturierten Limmat, wo auf der einen Seite wunderschönste Natur lag und auf der anderen Seite die vorbeirasenden Autos der Autobahn waren. In Regelmässigen Abständen donnerten riesige Airbusse und Boeings über unsere Köpfe hinweg und das in nicht allzu grossem Abstand, denn wir befanden uns hier mitten in der Anflugschneise für den Flughafen Zürich. Ein schon sehr bizarres Bild, welches die folgenden Impressionen belegen:


Aber auch wenn mich die Donnervögel irgendwie faszinierten und ich auch nicht davon ablassen konnte, diese zu fotografieren erinnerten wir uns wieder, warum wir eigentlich hier oben waren und machten uns auf zur ersten Station. Hier sollte ein kleines Tablettenröhrchen ein Sudoku für uns versteckt halten, welches beim richtigen Lösen die Koordinaten für den Endcache verraten sollte. Also auf, Sudoku suchen. Wir kamen auch recht schnell an dem Ort an, an dem das Sudoku versteckt sein sollte und machten uns gleich auf die Suche. Diese gestaltete sich jedoch etwas schwierig, war das Versteck durch sagen wir mal Bodyguards geschützt. Bei diesen Schutzmännern handelte es sich jedoch nicht um Muggels sondern um dornige Sträucher, in die wir hineinmussten. Die fanden das nicht sehr witzig und wehrten sich mit Händen und Füssen oder in diesem Fall besser gesagt mit Ästen und Dornen. Wir bekamen einiges ab und hatten am Ende an Armen, Beinen und im Gesicht Schrammen, aber die Mühe hatte sich gelohnt, denn nach nur kurzer Suche hatten wir das Objekt der Begierde, besser gesagt meine Frau hatte es. Natürlich, wer denn sonst. Der Ärger hielt sich aber in Grenzen, denn es war schliesslich nur ein Zwischenpunkt und der zählt nicht, wie ich erst beim letzten Mal schmerzlich erfahren musste. Wir öffneten also das Röhrchen, entrollten das Sudoku und übertrugen die wenigen Zahlen auf unsere Vorlage. Dann versteckten wir wieder alles, setzten uns auf ein Bänkchen und machten uns daran, dass Sudoku zu lösen. Anfangs hatten wir noch die Hoffnung, dass es sicherlich kein allzu schweres Rätsel sein würde, waren wir doch durch die Suche schon schwer gezeichnet. Aber diese Hoffnung wurde recht schnell zerschlagen, denn eines wurde sehr schnell klar: um ein Sudoku der Kategorie leicht handelte es sich bei diesem ganz bestimmt nicht. So brauchte es dann auch sehr viel Querdenken bis wir nach ungefähr einer halben Stunde endlich alle Felder ausgefüllt hatten und die Koordinaten für den Endcache vor uns lagen.

Wir wussten also nun, wo wir das Ziel suchen mussten und machten uns auch gleich auf. Es waren nur knapp 700 Meter und diese hatten wir schnell hinter uns gebracht. Da lag es nun vor uns. Das Zielgebiet. Und uns wurde sofort klar, dass sollte nicht sonderlich schwer werden. Das Zielgebiet war übersichtlich, die Anzahl der möglichen Verstecke ebenfalls und somit würde der Cache schnell geloggt sein. Wie es aber so ist, ist „schnell“ beim cachen immer relativ zu sehen. Denn nachdem wir eine Stunde nach dem Cache gesucht hatten und jeden Millimeter Erde umgewälzt hatten, hatten wir den Cache noch immer nicht geloggt. Und langsam kamen Zweifel an unserem Unterfangen auf. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass wir die Koordinaten und auch das Sudoko in der Zwischenzeit schon dreimal kontrollierten. Es gab also keinen Zweifel an der Richtigkeit der Koordinaten, dafür aber schön langsam am Vorhandensein des Caches. Wie vorher schon erwähnt, war der Cache bisher noch nie geloggt worden und vielleicht lag der Grund ja darin, dass es ihn einfach nicht mehr gibt und wir völlig umsonst gesucht hatten. Das einzig unlogische an dieser Theorie war eigentlich nur, dass es die Station eins ja gab. Warum sollte also diese stimmen, der Endcache aber nicht mehr. Wir suchten noch einmal eine Weile weiter, gaben uns dann aber geschlagen. Es gab nur drei Möglichkeiten.

Erstens: wir denken einfach immer noch zu wenig wie ein Cacher und suchen einfach an den falschen Stellen. Nein, diese Möglichkeit wird nach zehn gefundenen Caches nicht mehr akzeptiert.

Zweitens wir sind heute einfach nicht gut drauf und haben unseren Suchradar falsch justiert. Nein, auch das konnte es nicht sein, denn immerhin waren wir an Station eins ja erfolgreich.

Drittens: den Cache gibt es nicht mehr, gab es vielleicht nie und kann somit nicht gefunden werden. Ja, das musste es sein, anders konnten wir uns das nicht vorstellen.

Dass diese Begründung doch eher einseitig und wenig objektiv war erkennt man daran, dass wir beide dennoch geknickt und enttäuscht zurück zum Auto gingen. Wären wir hundertprozentig der Meinung gewesen, dass es diesen Cache nicht mehr gibt, hätte uns das Nichtfinden nicht so viel ausgemacht. Nein, um ehrlich zu sein wir wussten beide, dass wohl eher wir wieder mal versagt haben und die Gründe für das Nichtfinden einzig und allein bei uns zu suchen waren. Wir können es einfach immer noch nicht und es wird wohl doch noch ein sehr langer und harter Weg, bis wir die Cacheprofis sind, für die ich uns bisher immer schon gehalten hatte.

Wir schlurften also enttäuscht und sehr wortkarg zurück zu unserem Auto und die über uns hinweg donnernden Flugzeuge schienen uns mit ihrem Lärm zu verhöhnen. Ehrlich gesagt hatte in diesem Moment keiner mehr von uns beiden Lust, noch den zweiten Cache anzugehen. Aber sich in Selbstmitleid baden brachte schliesslich auch nichts und ausserdem sagt man doch immer. Wenn du irgendwo stürzt oder einen Unfall hast, probier es entweder gleich wieder oder du traust dich nie mehr. Aus diesem Grund entschieden wir uns dann doch noch, den zweiten Cache anzugehen, auch wenn im Hinterkopf immer noch die Frage war, taugen diese Caches auf opencache.de überhaupt etwas?

Diesmal schien jedoch alles von Anfang an besser zu laufen. Der in der Cachebeschreibung angegebene Parkplatz wurde ohne Probleme und sogar über richtig feste Strassen erreicht und die erste Zwischenstation war auch kein Problem. Aber eine Sache zieht sich durch all unsere Abenteuer wie ein roter Faden. Alle unsere Hochs sind selten von langer Dauer, so auch dieses kleine Zwischenhoch. Denn als wir uns auf einen Stein setzten um die Koordinaten von Punkt zwei einzugeben schaltete sich unser kleiner gelber Freund einfach so aus. Der Saft war weg und er brauchte frische Nahrung. Kein Problem, haben wir doch für diese Fälle immer Ersatzbatterien in unserem Rucksack und vor allem heute, hatte mich doch meine Frau zu Beginn unserer heutigen Abenteuer extra danach gefragt. Als ich die Ersatzbatterien allerdings auspackte kamen schon erste Zweifel. Warum waren dass nicht Batterien der Marke, die auch auf der Verpackung stand. Das sind doch nicht etwa? Doch, waren es. Als ich sie in das GPS einlegte und versuchte, unseren gelben Freund von neuem zu starten passierte nichts. Jawohl, wir zwei Supercacher hatten als Ersatz zwei leere Batterien mitgenommen. Das durfte doch wohl nicht war sein. Hätte ich doch der Frage meiner Frau zu Beginn mehr Aufmerksamkeit beigemessen. Wenn ich mir die Batterien angeschaut hätte, die sie eingepackt hatte wäre mir sofort aufgefallen, dass es nicht die Richtigen sind. Aber ich war eben fest der Meinung, es werden schon die Richtigen sein und diesen Fehler mussten wir nun bezahlen. Jetzt sassen wir da, waren mitten im Cache und konnten nicht weiter machen, weil unser GPS keinen Saft mehr hatte. Wie blöd kann man eigentlich sein. Zunächst drucke ich Cachebeschreibungen aus, die nicht sicher sind, dann müssen wir die erste Suche aufgeben und nun sitzen wir ohne Strom auf einem Stein und schauen uns an. Zaghaft versuchte meine Frau die Situation zu retten indem sie meinte, vielleicht können wir den Cache auch ohne Navi lösen, aber bevor ich etwas sagte, verwarf sie den Vorschlag selber. Logisch, wir finden die Zielkoordinaten ohne GPS und ohne Karte, einfach mit einem Kompass bewaffnet. Und morgen nennen wir uns McGyver. Nein, nein, wir mussten der Realität ins Auge schauen. Wir müssen auch den zweiten Versuch für heute abbrechen. Offizieller Grund: Technische Probleme, inoffizieller Grund: inkompetente Cacher. Wir sind ja sooooo weit entfernt vom perfekten Cacher.

Wir waren also schon so gut wie am aufgeben, da kam mir ein Gedankenblitz. Haben wir nicht als gut ausgerüstete Cacher eine Taschenlampe im Rucksack und hat so eine Taschenlampe nicht Batterien damit sie einem den Weg leuchtet? Jawohl, natürlich hatten wir eine. Bei unserem Glück heute sah ich vor meinen Augen allerdings, dass eines von drei möglichen Worst-Case-Szenarien eintreten wird. Entweder es sind nicht die passenden Batterien drin oder es sind die passenden aber bei der Taschenlampe handelt es sich um eine Sparlampe die nur mit einer Batterie auskommt oder es ist eine Wegwerffunzel und man kann die Batterien gar nicht auswechseln. Szenario drei löste sich schnell in Luft auf, denn ich konnte die Taschenlampe aufdrehen. Nach dem Öffnen sah ich drei Batterien und auch Szenario zwei löste sich in Luft auf. Und dann der spannende Moment: sind es die passenden Batterien? Sie waren es, AAA leuchtete mir in knallenden Buchstaben entgeegen. Wir konnten unser Glück kaum fassen, aber scheinbar waren wir wieder auf die Erfolgsspur zurück gekehrt. Ich wechselte also die Batterien aus und innerhalb kurzer Zeit kam wieder Leben in unseren Gecko. Wir hatten zwar nun keine Taschenlampe mehr, aber bei unseren bisherigen Cachetouren hatten wir die auch nicht gebraucht und es würde schon einem doppelten Sechser im Lotto gleichkommen, wenn wir sie ausgerechnet heute noch eine brauchen sollten. Wir konnten also wieder weitersuchen und mit frisch getankten Navi waren die weiteren Stationen kein Problem.

Somit gelangten wir also schnell ins Zielgebiet und die Koordinaten deuteten auf eine kleine Anhöhe hin, welche ich sofort erklomm und mit der Suche begann. Meine Frau blieb unten, fest der Meinung ich sei falsch und das Ziel müsse auf der anderen Seite sein. Ich ignorierte sie, denn die Zahlen auf meinen GPS zeigten klar, dass sie falsch liegen würde. Doch was passierte da auf einmal. Die Zahlen sprangen hin und her, mal war ich genau richtig, dann wieder nicht. Mal hatte meine Frau mit ihrer anderen Seite recht, dann wieder nicht. Es schien so, als wäre der Empfang hier durch die Brücke, unter der wir uns befanden etwas gestört, was die Suche nicht einfacher machte. Und wieso war meine Frau so fest der Meinung, dass sie Recht hätte? Die Aufklärung kam schnell. Sie hatte „Ausversehen“ den Hint gelesen. Normalerweise sind die Hints ja verschlüsselt und ich lasse sie auch immer so, damit ich nicht ausversehen drauf schaue. Entschlüsseln kann man die Hints schliesslich im Bedarfsfalle immer noch, denn meistens handelt es sich dabei um ein oder zwei Zeilen Text. Da es diesmal aber mehrere Zeilen waren (der Cacheowner kann sich scheinbar genau so schlecht kurz fassen wie ich) hatte ich die Hints diesmal aus Faulheit schon vorher entschlüsselt (hierzu gibt es eine Funktion im Internet bei den Cachebeschreibungen), ausgedruckt und hinten zu der Beschreibung gelegt. Ich hatte aber weder beim Markieren des Textes noch beim ausdrucken darauf geschaut, um nicht schon im Vorfeld Hinweise zu erhalten. Meine Frau hatte die Seite mit dem Hinweistext nun, in der Meinung es gehöre noch zur Cachebeschreibung, „aus Versehen“ gelesen, etwas geschickt kombiniert und somit den Ort des Versteckes ausgemacht. Nun hatte sie nur ein Problem, genauer gesagt zwei. Erstens waren ihre Arme zu kurz um an den Cache zu kommen und zweitens brauchte sie eine Taschenlampe. Jawohl, ihr habt richtig gehört, wir brauchten zum finden des Caches eine Taschenlampe, denn er war in einem dunklen Ort versteckt. Da war er also, der doppelte Sechser im Lotto. Zehn Caches lang hatten wir diese Taschenlampe nicht benötigt und jetzt, wo ich mir ihre Batterien ausgeborgt hatte, just in diesem Moment lösen wir einen Cache, wo wir sie benötigen. Das war doch alles nicht zu fassen, aber es passte irgendwie zu diesem Tag. Es blieb mir also nichts anderes übrig als die Batterien ein zweites Mal zu wechseln, diesmal raus aus dem Navi und rein in die Handfunzel und Bingo, wir hatte wieder Licht. Damit konnten wir nun den dunklen Ort ausleuchten, entdeckten recht schnell die Tüte mit dem Cache und konnten uns loggen.

Es war geschafft, nach all den Schwierigkeiten heute mit der Parkplatzsuche, dem nichtgefunden Cache und den Batterieproblemen hatten wir doch noch einen Cache gefunden. Wir waren glücklich und es blieb nur noch eine Frage. Wer bekommt denn nun diesen Punkt. Gefunden hatte ihn meine Frau, genauer gesagt allerdings nur den Ort. Den Cache selber hatte ich gefunden und vor allem auch aus seinem Versteck gezogen. Wie also punkten. Unentschieden, Punkt für mich? Bevor allerdings meine Frau noch irgendwas sagen konnte entflogen mir folgende Worte: „Du hast vorher den Zwischencache gefunden und jetzt hier den Ort, auch wenn Du die Hinweise dazu benötigt hast. Ohne die hätte ich es auch nicht geschafft, also gehört der Punkt dir!“ Ich hatte es kaum gesagt da hätte ich mir auch schon schön gediegen in den Allerwertesten treten können. Das habe ich jetzt gerade nicht wirklich gesagt? Habe ich meiner Frau eben etwa wirklich einen Punkt geschenkt, obwohl ich die Dose als erster in der Hand hatte? Ich hatte noch einen kurzen Moment die Hoffnung, meine Frau würde mit „Nein, nein, der Punkt gehört Dir“ antworten, da hörte ich auch schon ein freudiges „dann steht es jetzt 7:4, danke.“ Wie konnte ich auch nur etwas anderes hoffen. Aber somit schloss sich der Kreis des heutigen Cachetag irgendwie. Ich habe mich zu Beginn Dumm verhalten und ich habe es auch am Ende getan. Gratulation an meine Frau.

Kleiner Ausflug noch zu den Hinweisen. Einige von Euch werden jetzt denken, Caches zu finden indem man Hinweise heranzieht ist nicht wirklich ehrenhaft. Mittlerweile aber habe ich schon in vielen Posts und Logs gelesen, dass die Hinweise auch von erfahrenen Cachern immer wieder benutzt werden. Sicher nicht gleich sofort, aber was soll man machen wenn man nicht mehr weiter kommt? Es ist also überhaupt nichts Unehrenhaftes dabei, sie zu benutzen. Andernfalls hätte der Cacheowner sie der Cachebeschreibung schliesslich auch nicht beigefügt. In der Regel wird einem ja auch nicht das genaue Versteck genannt, sondern eine nette Umschreibung die einem beim Finden hilft.

Wir hatten den Cache also gefunden und zu Hause angekommen blieb nur noch eine Aufgabe. Ich oder ehrlich gesagt meine Frau hatte mittlerweile auf der Cachebeschreibung des ersten Caches gelesen, dass er auch auf Geocaching.com gelistet ist. Jetzt wollte ich doch mal sehen, ob er da immer noch ist, ob er die gleichen Koordinaten hat und wie oft er dort gefunden wurde. Ich rief also den Cache auf, fand ihn auch, was also bedeuten musste, dass es ihn noch gibt. Zudem bekam ich die Information, dass der letzte Fund des Caches heute war. Ich sah uns schon bestätigt, dass wir einfach zu dumm sind, zumindest was diesen Cache angeht, da sahen meine Augen einen Hinweis. Da sich an der alten Stelle, also dort wo wir gesucht hatten, im letzten Jahr Wespen eingenistet haben, wurde der Cache ein paar Meter verlegt. Die neuen Cachekoordinaten waren hier bei Geocaching.com auch sauber angegeben. Auf opencaching.de, woher ich die Beschreibung hatte, hatte der Cacheowner aber scheinbar vergessen die neuen Koordinaten einzutragen, was dazu führte, dass wir am falschen Eck gesucht hatten. Ein kleines Schmunzeln kam über meine Lippen, hatten wir den Cache damit zwar noch nicht gefunden, wusste ich aber jetzt, dass es nicht unser Fehler war, dass wir nicht fündig waren. Es war also insgesamt doch ein sehr erfolgreicher Tag mit den fürs Cachen typischen Hochs und Tiefs und der Gewissheit, dass wir doch besser sind, als wir zwischenzeitlich dachten. Und eines ist sicher, wir werden den Ort der Donnervögel bald noch einmal ansteuern, dann auch den Parkplatz oben auf dem Berg und den Cache finden. Aufgeben kommt für uns einfach nicht in Frage. Übrigens ist auch der zweite Cache bei geocaching.com gelistet was mich zu der Überzeugung bringt, dass es wohl tatsächlich keine weiteren Caches gibt als die bei geocaching.com. Ich werde also in Zukunft wieder dort suchen.

Erkenntnis des elften und zwölften Caches. Taschenlampen können einen nicht nur aus dunklen Situationen retten. Stand der internen Cache-Wertung: 7 – 4 für meine Frau.

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