Montag, 8. Oktober 2007

Über den Wolken (Sonntag, 7. Oktober 2007)

Nachdem meine Frau den gestrigen Tag also dazu genutzt hatte, ihre Führung in unserem internen Wettbewerb zu halten, wollte ich heute zurückschlagen. Und ich hatte auch schon seit Tagen ein bestimmtes Ziel im Auge. Den Flugplatz Birrfeld ganz in unserer Nähe. Dort war der Beschreibung nach ein wunderschöner Multi gelegen, der rund um den Flugplatz lief und dessen Schwierigkeit auch nicht allzu hoch sein sollte. Zudem hatten die Stationen einiges mit Fliegerei zu tun, wie ich durch das Lesen der Beschreibung herausfand. Das war die Gelegenheit für mich. Ein technischer Multi-Cache. Dieser sollte meine Frau an den Rand der Verzweiflung bringen. Klar würde mir am Ende bei der Suche nach dem Versteck all mein technischer Wissensvorsprung nicht helfen, aber ich hatte einen Plan. All die Stationen zuvor, sollten meine Frau zermürben, ihr das Gefühl geben sie könne hier nichts ausrichten. Am Ende sollte sie dann mental so geschwächt sein, dass sie keine Kraft mehr fürs Suchen haben sollte und ich den Sieg für mich verbuchen konnte. Wie ein Radfahrer, den man die ganze Zeit im Wind voraus fahren und dann auf der Zielgerade stehen lässt. Ein Heimspiel. So machten wir uns auf zum Flugplatz.

Ein weiterer Vorteil des Caches lag in der Anfahrt. Ich dachte mir, der Flugplatz hat ja sicherlich einen öffentlichen Parkplatz und diesen müsste ja wohl auch Lisa finden. Ich wollte ihr einfach noch einmal eine Chance geben. Daher ging ich im Menü zu dem Punkt „Navigiere zu OVI in Stadt“. Die Stadt sollte Birr sein, der OVI der Flugplatz Birrfeld und siehe da. Sie hatte den Punkt tatsächlich gespeichert. Rein ins Cachemobil und auf zum Flugplatz. Die Fahrt zum Start verlief also diesmal unproblematisch. Naja, sagen wir lieber fast unproblematisch. Meine Frau wollte nämlich während der Fahrt wissen, was eigentlich OVI heisst. Hah, unglaublich meine Frau wusste also, als mittlerweile nicht mehr ganz unerfahrene Cacherin nicht, was OVI heisst. Da müsste man ihr doch glatt wieder die Lizenz zum Cachen entziehen. Das darf ja wohl nicht war sein. Gestern der Rechenfehler und heute dass. OVI ist doch mittlerweile eine Allerweltsabkürzung. Jedes Kind weiss doch heutzutage, dass OVI für ……. Hoppla, da fiel mir auf, ich wusste eigentlich selber nicht, wofür diese Abkürzung steht. Ich wusste dass damit interessante Punkte auf den Karten bezeichnet werden, also steht das I wahrscheinlich für interessessante, beziehungsweise für interest, ging ich doch davon aus, dass OVI sicher für eine Englische Bezeichnung steht. Ich wusste es nicht, aber eines war klar. Zugeben durfte ich das nicht. Schliesslich reichte schon der Rückstand in unserer Cache-Wertung und die falschen Strassenangaben der Startpunkte unserer gestrigen Caches. Ich musste wieder punkten oder zumindest keine neue Blösse aufdecken lassen. Also sagte ich mir, komm Tobi, streng dich an, das muss doch ganz logisch sein. I wie „interest“, das war klar, aber wofür stand das O. Und vor allem das V. Für „very“ vielleicht, dann steht I womöglich doch eher für „important“. Jaja, genau, VI für „very important“. Jetzt nur noch das O. Hah, da fiel es mir ein. Das musste objective heissen, objective für Ziel. Das hatte ich seit der letzten Prüfung nicht mehr vergessen. Eine Prüfung übrigens, an die ich mich ungern zurück erinnere. Da wurde nämlich in einer Aufgabe, welche im übrigen ein sechstel aller Punkte ausmachte, gefragt, für was MbO, Management by Objetives stand. MbO? Das stand für mich bisher immer nur für Milch beim Oktoberfest, aber das konnte hier wohl nicht gemeint sein. Also probierte ich es logisch und versuchte mir die Worte zu übersetzen. Das für mich die deutsche Übersetzung für Objectives Objekte ist und ich darauf aufbauend dann erklärte, wie man mit Objekten ein Unternehmen managen kann wird jetzt vor allem Wirtschaftlern unter euch ein gewisses Schmunzeln abringen, ja wahrscheinlich sogar ein richtig schallendes Lachen. Mittlerweile weiss ich, dass Objectives auch Ziele bedeuten kann und MbO damit recht einfach zu erklären ist. OVI stand also für mich nun für Objective very Important, zu deutsch so viel wie Ziel von grossem Interesse. Dass es in gutem Englsich ausgedrück eher very important Objective heissen müsste überging ich bei meinen Überlegungen und erklärte es mir so, dass OVI einfach besser klingt als VIO. Der berühmte Slogan„come in and find out“ macht zu deutsch ja auch nicht so viel Sinn. Und genau so erklärte ich es auch meiner Frau. Zum Glück bohrte sie nicht weiter nach sondern war wieder mal von meinem weit reichenden Allgemeinwissen imponiert. (Mittlerweile weiss ich natürlich, dass OVI eine deutsche Abkürzung ist und für Ort von Interesse steht, im englischen Abgekürzt POI, Point of interest. Google sei dank. OVI kann übrigens auch für Optically Variable Ink stehen, ein Begriff aus der Drucktechnik. Schweizer im Übrigen trinken OVI auch ganz gern. Aber sagt das bitte alles nicht meiner Frau)

Durch diese kleine Raterei am Rande verging die Fahrt wie im Fluge und wir stellten unser Cachemobil auf dem öffentlichen und übrigens kostenlosen Parkplatz ab. Hat man so etwas schon gesehen. Ein öffentlicher Parkplatz an einer Freizeitattraktion und der ist umsonst. Das sieht man in der Schweiz nun wirklich selten, muss man hier doch sogar bei Coop und Migros fürs parkieren zahlen. Hier eben nicht. Und noch etwas verwunderte uns doch sehr. Eigentlich dachten wir, ist so ein Flugplatz, genauer gesagt so ein Sportflugplatz an einem so schönen, sonnigen und warmen Sonntagnachmittag wie heute sicher nicht das Ausflugsziel Nummer 1. Wir hatten uns getäuscht. Es war die Hölle los. Vor allem sah es so aus, als wären wir gerade zur Haupteintreffzeit der Muggels angekommen. Auto um Auto kam, Familie um Familie stieg aus und es wurde immer voller und lauter. Letzteres übrigens nicht nur, wegen der vielen Muggels sondern auch auf Grund der ständig startenden und landenden Flugzeuge. Ich konnte kaum glauben was hier los war. Passagieraufkommen und Flugbewegungen wie am Frankfurter Flughafen und langsam bekam ich Angst, ob wir diesen Cache überhaupt ohne Beobachtung der Muggels heben könnten. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich schliesslich noch nicht, was für ein Gelände da auf uns zukam.

Wir machten uns zunächst einmal zu den Startkoordinaten auf, an dessen Stelle mehrere Fahnenmasten stehen sollten. Und erst jetzt machte sich das ganze Ausmass dieser Freizeitattraktion sichtbar. Wir bogen um die Ecke, standen plötzlich am Zaun zum Rollfeld und merkten jetzt, was die ganzen Autos hier machten. Unzählige Menschen standen dort am Zaun, sahen den Flugzeugen zu, die im Sekundentakt starteten und landeten oder warteten auf den Start ihres Rundfluges, den man in verschiedenen Längen buchen konnte. Wir trauten unseren Augen nicht. Ist das also eine der typischen Freizeitaktivitäten der Schweizer? Am Sonntag ans Birrfeld um einen Rundflug zu machen oder wenigstens den Fliegern dabei zuzuschauen? Unglaublich. Allerdings muss ich zugeben, dass auch ich mich dieser Faszination nicht entziehen konnte. Es waren zwar erstens keine Jumbos die dort zu sehen waren und zweitens gab es auch in meiner Geburtsstadt einen Flugplatz. Flugzeuge waren mir also nicht neu, aber dennoch, diesen Wundern der modernen Technik so nah zu sein, beeindruckte mich doch sehr. Und wäre meine Frau nicht dabei gewesen, ich hätte wohl den eigentlichen Grund unseres Daseins völlig vergessen. Aber sie drang zur nächsten Station. Frauen, können uns Männer da einfach nicht verstehen. Aber wehe auf dem Rollfeld wären jetzt die Backstreet Boys oder Tom Cruise gestanden. Dann hätte ich den Rest des Caches alleine lösen müssen. Aber gut, ich sah es ja ein und so machten wir uns auf den Weg zu den nächsten Stationen.

Mit jeder Station, die wir erfolgreich absolvierten wurden zum einen meine Befürchtungen vom Anfang, den Cache nicht unbeachtet heben zu können weggeblasen. Denn wir kamen immer weiter um das Flugfeld herum und dabei immer weiter in Richtung des angrenzenden Waldes. Und da ich ja mittlerweile ein alter Cache-Hase bin wurde ich mir immer sicherer, der Cache wird genau in diesem Wald versteckt sein. Zum anderen lernten wir an jeder Station etwas Neues über die Fliegerei. Einiges wusste ich schon, bin ich doch neben dem erfahrenen Cacher auch ein erfahrener MS-Flightsimulator-Pilot. Aber das Eine oder Andere lernte ich dennoch dazu. Und ich möchte an dieser Stelle dem Cacheowner mein Kompliment aussprechen, denn er hat dort wirklich einen schönen und lehrreichen Cache gelegt. Wobei, nach unseren bisherigen Erfahrungen ist hier ein Lob an alle Cacheowner auszusprechen, denn mit welcher Fantasie einige richtige Geschichten erfinden, um zu den Zielkoordinaten zu führen, ist Wahnsinn. Vielen Dank und bitte weiter so, ihr gebt uns das Material, damit wir unser Hobby auch ausüben können. Und wir hoffen, wir werden unsere Caches irgendwann auch so kreativ verstecken.

Wir kamen unserem Ziel also immer näher und es gab kaum Probleme. Selbst die Rechenaufgabe über das Sinken eines Segelfliegers konnten wir dank meines physikalischen und mathematischen Wissens schnell lösen. Ganz verwundert war ich übrigens über diesen Flugplatz. Wie ich schon erwähnt hatte, haben wir in meiner Geburtstadt auch einen Flugplatz. Aber der hier war anders. Bis jetzt war er immer schön durch Zäune abgesperrt. Nichts Ungewöhnliches für einen Flugplatz. Aber was uns dann erwartete, war doch sehr überraschend. Auf einmal hörte das Rollfeld auf (auch die längste Start- und Landebahn ist mal zu Ende, also auch nichts Ungewöhnliches) aber mit ihm endete auch der Zaun. Er machte auch keinen Knick, um den Flugplatz an seinem westlichsten Ende nun senkrecht zum Rollfeld abzusperren. Nein, er hörte einfach auf. Und es kam noch besser. Den Knick, den der Zaun nicht machte, machte dafür unser Weg. Wir gingen nun also senkrecht zur Startbahn und hätte sie nicht schon das von mir angesprochene Ende gefunden, hätte der Weg sie jetzt einfach gequert, wahrscheinlich markiert mit einem Zebrastreifen. Wir gingen den Weg einige Meter und standen nun direkt vor der Startbahn, nur einige Meter von deren asphaltierten Ende entfernt und konnten dabei zusehen, wie die Flieger direkt auf uns zu steuerten, kurz vor uns abhoben und über unsere Köpfe hinweg donnerten. Man muss sich das mal vorstellen. Da machen die mit ihrer Absperrung so ein riesen Büro auf damit auch ja kein unbefugter das innere des Flugplatzes betreten kann und dann ist da am hinteren Ende ein Loch von über hundert Metern Breite und jeder könnte freudestrahlend aufs Rollfeld latschen.

Kurzer Exkurs. Dass an dem Weg, auf dem wir uns aufhielten, an beiden Seiten ein Schild darauf hinwies, dass man den Flugplatz bitte recht zügig zu queren hat und nicht stundenlang genau auf Höhe der startenden und landenden Flugzeuge stehen bleiben sollte, um seine Fotosammlung aufzupeppen, lasen wir natürlich erst später. Wäre uns das in den USA passiert, würden wir mittlerweile sicherlich als hochgefährlich eingestufte Terroristen in Guantanamo Bay sitzen. Aber wie ihr an der Tatsache seht, dass die Erzählung hier noch weiter geht, könnt ihr erahnen dass das Birrfeld eben nicht in den USA liegt.

Irgendwann konnte ich mich wieder von den Flugzeugen loseisen und wir gingen weiter. Besser gesagt, wir wollten weiter gehen, denn nun passierte wieder das, was auf unseren Wanderungen mittlerweile bei jedem zweiten Muggel dem wir begegnen passiert. Meine Frau vermutete weitere Cacher. Zunächst verdächtigte sie ein Ehepaar, dass um die von uns zuvor gelöste Station herumschlich. Allerdings taten sie dies, weil sie die Blumen an dieser Stelle genauer inspizieren wollten, was meine Frau jedoch nicht davon abhielt, sie dennoch verdächtig zu halten. Dann kam es noch schlimmer. Uns begegnete ein Mann, der uns überholte und dann einige Zeit vor uns her lief. Meine Frau flüsterte mir natürlich umgehend zu: „Der ist bestimmt auch ein Cacher, vielleicht sogar der Owner der jetzt nach seinem Cache schaut.“ Ich will an dieser Stelle mal eines klarstellen. Natürlich sind wir nicht die Einzigen, die diesem Hobby nachgehen. Und natürlich kann es durchaus mal vorkommen, dass man hier und da mal gleich gesinnten begegnet. Aber doch nicht jeder zweite. Das würde bedeuten dass 50% der Menschheit Geocaching betreibt und wenn das so wäre frage ich mich, warum wir dann andauernd erklären müssen, was das überhaupt ist. Meine Frau sollte endlich mal einsehen, dass es nicht so total unüblich ist, dass man auf einem öffentlichen Wanderweg Menschen begegnet, die einfach nur spazieren gehen wollen oder sogar wandern. Ich redete mir den Mund fusselig, versuchte ihr Klar zu machen, dass er einfach nur spazieren geht. Aber nein. Für sie war der Fall klar. „Der ist komisch, seltsam, der hat ne besondere Funktion, schau nur wie der läuft, du hast doch keine Ahnung…“ Das wäre jetzt noch Stunden gegangen, wären wir mittlerweile nicht am Ziel angekommen, an dem der vermeintliche Cacheowner übrigens ohne auch nur für einen Moment inne zu halten vorbei eilte. Er war also wirklich nur ein Wanderer und alles andere als merkwürdig. Nein, ich denke sogar eher, dass er uns für Merkwürdig hielt. Ob ihr es mir glaubt oder nicht, aber meine Frau hat, was diese Sache betrifft, wirklich Verfolgungswahn. Egal wer uns über den Weg läuft, ob jung, ob alt, ob gut zu Fuss, ob mit Gehhilfe unterwegs. Wirklich jeder zweite ist ein Cacher, der uns zuvorkommen will. Und langsam nervt es.

Da wir aber, wie eben gesagt, am Ziel ankamen, hatte ich nicht genug Zeit um mich darüber aufzuregen. Jetzt ging es ins Dickicht und ich hatte eine Mission. ICH musste diesen Cache diesmal finden, unbedingt. Dieser Cache war ja besagtes Heimspiel. Ich hatte ihn mir ausgesucht, er war sehr technisch, hier und da auch tricky. „Wenn nicht jetzt, wann dann“ klangen die Höhner in meinen Ohren. Der musste mir gehören. Also sprang ich vorweg, durch das Gestrüpp rein in den Wald. Immer weiter rein. Mein GPS zeigte mir an: noch 20 Meter, noch 15 Meter, noch 10 Meter, 9, 8, 6.50, 4, Ankunft am Ziel. Und ich sah auch schon ein hervorragend für Caches geeignetes Versteck. Doch was dann passierte, kann ich jetzt noch nicht fassen. Ich hatte einige Meter Vorsprung, meine Taktik von wegen Frau zermürben schien also komplett aufzugehen und ich war daher als Erster am Versteck. Statt nun aber sofort nach Löchern oder ähnlichem zu suchen, die vielleicht auch noch mit Steinen verdeckt waren tat ich etwas anderes. ICH RUHTE MICH AUS. AHHHHHH, kann denn das war sein. Am Vortag machte ich diesen Fehler schon einmal, als mir die renaturierte Limmat zunächst einmal wichtiger war als der Cache. Es waren nur wenige Sekunden, aber die reichten meiner Frau. Sie holte auf, kam auch an dem Ort des Versteckes an, sagte kurz „was haben wir denn da“, bückte sich ohne auch nur ein Sekündchen zu pausieren, packte ein paar Steine zur Seite und zog die Tüte der Begierde aus ihrem Versteck. Ich schaute dem ganzen nur tatenlos zu. Ja ich war vor Schock richtiggehend versteinert, Ich habe das Heimspiel vermasselt, die grosse Chance zum Ausgleich vergeben, einen Vorsprung verspielt, einen Elfer ins leere Tor verschossen. Kurz: ich habe versagt. Traurig und völlig geknickt packte ich die Dose aus der Tasche. Ich wollte mich einfach nur noch ins Buch eintragen und dann weg hier. Alles so schnell wie möglich vergessen.

Doch was war das. Das Logbuch war durch ein Zahlenschloss gesichert und man konnte sich erst eintragen, wenn man an einer letzten Station noch die Zahlen für die Kombination einholte. War das der Ernst des Owners. Wollte er mich hiermit demütigen. War diese Welt wirklich so schlecht, dass sie mich damit quälte, dass ich den Ort meiner schwersten Niederlage seit dem Märliwald noch länger ertragen musste. Bin ich denn wirklich so ein schlechter Mensch? Egal, da wir uns auf alle Fälle loggen wollten (Niederlage hin oder her, den Statistikpunkt bekomme ich schliesslich trotzdem) musste ich das alles also noch etwas länger ertragen. Ich hatte immerhin die Gewissheit, dass es heute nicht mehr schlimmer kommen konnte. Wie so oft, sollte ich auch hier irren, denn als mich umdrehte und über den vor mir liegenden Ast klettern wollte um mich zur Zusatzstation auf zu machen hörte ich ein lautes Reissen. Einen Moment hoffte ich, dass dieses Reissen kein Reissen eines Stoffes war und wenn doch, dass dieser Stoff nicht zu einem, Kleidungsstück an meinem Körper gehörte, aber als ich an mir herabsah hatte ich die Gewissheit. Meine Hose offenbarte einen riesen Riss am linken Oberschenkel und auf diese Weise auch einen Blick auf meine Unterhose. Super, dieser Tag hatte nun endgültig mein Märliwald-Erlebnis an der Spitze der schnell zu vergessenen Caches abgelöst. Da stand ich also, mit einem 20 cm langen Riss in meiner olivgrünen Multifunktionshose und einer aus dem Riss hervorblinzelenden weissblauen Unterhose. Tolle Situation, vor allem wenn man weiss dass man noch an den Menschenmassen am Flugplatz vorbei muss. Warum haben wir noch einmal mit dem Cachen angefangen? Alles Jammern half nichts. Ein echter Mann packt jedes Problem an und löst es. So band ich mir einfach den Pulli um die Hüfte. Und zwar so, dass er den Riss verdeckte. Sah zwar immer noch Scheisse aus, aber wenigstens war meine Unterwäsche nicht mehr zu sehen.

Da mich dieser Cache nun so richtig ankotzte will ich auch nicht mehr viel erzählen. Die Zusatzstation fanden wir recht schnell und somit auch die Zahlenkombination fürs Schloss. Der Rest war mittlerweile Formsache und Routine, war das doch inzwischen unser sechster Cache. Wir klebten unsere Nicknamekleber ins Buch, schrieben noch wie schön der Cache gewesen sei und bedankten uns beim Owner (schliesslich konnte der nichts für meine Blödheit). Und da ich nicht schon genug gestraft war, musste ich mir auf dem Rückweg zum Auto anhören, dass meine Frau einfach nicht verstand, dass ich den Cache nicht gefunden habe, wäre ich doch quasi genau davor gestanden und hätten die Steine doch eindeutig darauf hingewiesen das dort etwas sein muss. Jaja, wer den Schaden hat. Ich schwöre Euch, mir kamen die Worte meiner Frau vom Vortag in den Sinn. „Caches, die nicht ungefähr dort enden, wo sie angefangen haben, sind blöd“.

Erkenntnis unseres sechsten Caches: OVI steht für Ort von Interesse und manche Fehler macht man eben doch mehr als nur einmal. Stand der internen Cache-Wertung: 4 – 2 für meine Frau.

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