Sonntag, 7. Oktober 2007

Doppelschlag am Samstag (Samstag, 6. Oktober 2007)

Es ist wieder Wochenende und mittlerweile ist uns klar, was das bedeutet. Zeit zum Cachen. Und diesmal sollte es weiter gehen, als die letzten Male. Wir fühlen uns mittlerweile als alte Hasen im Business und deswegen sollte heute mehr als nur ein Cache gelöst werden. Je nachdem natürlich, wie lange wir für den ersten brauchen sollten. Mittlerweile hatte ich uns schon ein paar Caches ausgedruckt, ja ich hatte sogar einen kleinen Cache-Ordner angelegt, schön sortiert nach Multis, Traditionals und Mysteries. Die letzten Mal hätten wir nach erfolgreicher Suche immer noch gern einen weiteren Cache gelöst. Allerdings hätten wir auf Grund unserer schlechten Vorbereitung immer erst wieder nach Hause fahren müssen um einen neuen Ausdruck zu holen. Daher scheiterte unser Vorhaben. Da ich endlich meinen inneren Vorbereitungsschweinehund bekämpft habe ist nun bei jeder Tour der Ordner dabei und so können wir unterwegs jederzeit weitere Caches suchen. Jeder, der mich genauer kennt wird jetzt denken, dass ist doch nicht unser Chaostobi. Der und Ordnung? Aber wenn ich mir damit viel andere Arbeit sparen kann, kommt in mir eben der Wirtschaftler zum Vorschein. Optimieren wo es Sinn macht. Und hier macht es Sinn. Zumindest so lange, bis meine Frau jammert, dass sie dauernd diesen Megaschweren Ordner im Rucksack rumschleppen muss. Wir haben nämlich eine hervorragende Arbeitsteilung. Ich trage das mehrere Kilo schwere GPS-Gerät, weil wir Männer einfach besser diese technischen Geräte bedienen können und im Navigieren sowieso im Vorteil sind. Und meine Frau trägt den leichten Rucksack, denn sie muss schliesslich später auch unsere Kinder auf dem Rücken tragen. Ich weiss, jetzt werden wieder einige Frauen rufen: „Männer und besser im Navigieren? Die finden ja nicht einmal die Wurst im Kühlschrank.“ Aber das ist mir zu einfach gedacht. Man muss sich nämlich auch fragen, warum dass so ist. Der Grund ist recht simpel. Moderne Kühlschränke haben heute alles: Saftfach, Fernsehen, Eiscrusher, aber was fehlt: exakt, ein Navigationsgerät, dass mit einem Pfeil die Entfernung und die Richtung zur Wurst anzeigt. Auf diese Art und Weise, hätten wir die Wurst im Nu gefunden. (Ich glaube, ich habe soeben meine 287. Geschäftsidee entwickelt)

Wir packten also unseren Rucksack und ich gab die Zieladresse unseres ersten Caches ein. Neben der Optimierung mit dem Ordner habe ich nämlich noch eine zweite eingeführt. Ich habe zu jedem ausgedruckten Cache mit Hilfe der Startkoordinaten in der Beschreibung über Google Earth die Strasse rausgesucht, die wir ansteuern müssen um unser Cachemobil zu parkieren. So kann unser TomTom doch noch beim Cachen helfen. Er bringt uns zielstrebig zum Start. Ich habe zwar mal irgendwo gelesen, dass Google Earth nicht das beliebteste Tool unter Cachern ist, aber ich benutze es ja auch nicht zur Cachesuche. Ich möchte einfach nur vorher gerne wissen, wo es Parkmöglichkeiten gibt. Schliesslich besteht die Hauptaufgabe darin, das Versteck zu finden und nicht den Parkplatz.

So machten wir uns auf den Weg. Es sollte unser erster Micro werden, die kleinste Form des Zielbehälters also. Die Behältnisse in denen die Caches versteckt sind, sind nämlich nach verschiedenen Grössen eingeordnet. Da haben wir zunächst also den Micro, die kleinste aller Cachedosen. Dies sind Filmdosen oder alles was kleiner ist, als diese. Darin befindet sich aus Platzmangel dann meistens auch nur ein Buch oder ein Zettel zum loggen. Auf die Trades wird verzichtet. Als nächstes kommt die Grösse Small, kleine Tupper- bzw. Butterdosen. Hierin lässt sich dann doch schon etwas mehr verstauen. In der dritten Stufe wird das noch einmal gesteigert. Es handelt sich um die Regular-Boxen, normale Tupperdosen und kleinere Munitionskisten. Die grössten Cachebehältnisse, sozusagen die Könige unter den Verstecken sind die Large-Dosen. Hier kann man dann auf Behälter stossen, die ein Volumen von über 19 Litern besitzen. Da geht es dann also richtig ab. Unser Cache war sollte aber ein Micro sein und wir waren schon am Anfang gespannt, was da auf uns zukommt. Er besass normalen Schwierigkeitsgrad, bot gutes Terrain, genau das Richtige also, um unsere Statistik weiter zu steigern und den Tag zu beginnen. Ich folgte Lisa, der Stimme unseres Navis, die uns also zum Start navigieren sollte, einem Parkplatz bei einem Klärwerk. Zumindest mal in die Strasse in der das Klärwerk stehen sollte und die ich über Google Earth ausgemacht habe (richtig, Kenner der Szene werden jetzt sagen, Strasse über Google Earth ausfindig gemacht???? Da gibt’s doch keine Strassennamen. Wer es exakt will. Ich habe die Strasse über Google Earth gefunden und dann in einer anderen Online-Karte nach dem Namen eben dieser gesucht. Und irgendwie beschleicht mich gerade das Gefühl, dass echte Kenner der Szene längst schon ein Tool ausfindig gemacht haben, das eben doch Strassennamen in Earth anzeigt und das ich wieder mal nicht kenne und was mich wie so oft wie ein totalen Techniktrottel dastehen lässt. Soviel zu optimierten Arbeiten) Lisa führte uns also immer Näher zum Ziel. Bis sie dann in eine Strasse abbiegen wollte, die für mich eher wie die Einfahrt zu einem Hof aussah und an der ich daher erst einmal Vollgass vorbei bretterte. Ich fuhr noch ein Stück weiter, fest der Meinung Lisa musste sich geirrt haben hörte dann aber auch schon die Worte meiner Frau: „Warum haben wir uns dieses teure Ding überhaupt gekauft, wenn Du ihm sowieso nicht folgst. Sinnlos in der Gegend rum fahren hätten wir auch billiger haben können.“ Sie hatte Recht. Wenn Lisa wollte, dass ich da abbog, wird sie schon ihre Gründe dafür haben. Und da weit und breit eh nichts anderes in Sicht war was wie ein Klärwerk aussah, hiess es umdrehen und schauen, ob meine Hofeinfahrt nicht doch eine Strasse war. Gesagt, getan und siehe da, bei näherem Untersuchen stellte sich die Hofeinfahrt als Strasse heraus, in die ich also Lisa folgend einbog. Nun waren wir also in der Zielstrasse. Es gab nur ein Problem. Natürlich konnte ich trotz sämtlichem Online-Kartenmaterial nicht die genaue Hausnummer unseres Zieles ausfindig machen und somit waren wir nun laut Lisa zwar am Ziel, aber eben irgendwie doch nicht. So schlimm konnte das aber nicht sein, dachte ich mir, denn wenn man die Strasse hat, in der ein gesuchtes Gebäude liegt, wird man wohl auch das Gebäude finden. Man muss ja nur die gesamte Strasse abfahren, irgendwann wird man es schon sehen. Vor allem wenn es sich bei dem gesuchten Gebäude wie in unserem Fall um ein Klärwerk handelt, was nun wirklich herausstechen sollte. Bei dieser Annahme hatte ich aber die Rechnung ohne das forstwirtschaftliche Amt des Kanton Aargau gemacht, denn irgendwann endete die Strasse. Zumindest für uns. Weiterfahren für Motorfahrzeuge jeglicher Art verboten. Sch…., und immer noch kein Wassersaubermacherhaus zu sehen. Es hiess also umdrehen und schauen ob wir nicht vielleicht hier in der Nähe irgendwo parken und dann von dort aus starten könnten. Wir kurvten rum, aber alles was wir fanden war eine Parkmöglichkeit mehrere Kilometer vom Start weg, was meiner Frau wiederum gar nicht als Startpunkt unserer Reise gefiel. Schliesslich wussten wir ja nicht, wie lange der eigentliche Cache nachher noch dauern sollte. Immerhin war es doch mal wieder ein Multi. Was also tun? Ich packte erst mal das GPS aus um zu sehen, in welcher Richtung der Start ungefähr lag. Und was sagte unser Geko. Die Strasse, die eben leider nicht weiter führt, wäre genau die Richtige. Super, zwei Navigationshilfen und trotzdem kommt man nicht weiter. Hätte das Strassenbauamt mal die Strassen nach meinen Navis gebaut.

Egal, aufgeben kam nicht in Frage und so versuchten wir noch einmal, ob nicht doch andere Strassen zu unserem Ziel führten. Schliesslich war in der Cachebeschreibung angegeben, am Klärwerk gäbe es einen Parkplatz. Und einen Parkplatz ohne eine dorthin führende Strasse empfand ich irgendwie als sinnlos. Wir fuhren also wieder los, bogen hier ab, machten dort einen Schlenker, immer in dem Versuch irgendwie in Richtung des Pfeils zu fahren, was aber natürlich nicht so leicht ist. Diese GPS-Empfänger sind eben doch eher fürs Wandern gedacht. Die Richtung zum Ziel wird daher immer in direkter Luftlinie angezeigt, beim wandern auch kein Problem, denn da kann man zur Not schon auch mal querfeldein übers Feld. Mit dem Auto und der durch den Führerschein erlangten Pflicht sich auf den Strassen bewegen zu müssen war dieses Unterfangen also schon um einiges schwieriger. Aber irgendwie schafften wir es doch und auf einmal tat sich vor uns ein grosses Gebäude, ja man konnte es sogar als Kläranlage identifizieren, auf. Und noch besser, da kam sogar noch ein Hinweisschild für einen Parkplatz. Komisch, muss ich mich bei Google Earth tatsächlich mit den Strassen vertan haben. Ich hatte Glück, dass meine Frau auf Grund technischer Defizite nicht so recht wusste, dass ich der Schuldige an unserer Odyssee war. Nein, sie beschuldigte sogar den Cacheleger, warum er eine Strassenangabe macht, die nicht stimmt. Sie wusste ja nicht, dass die Strassenangabe unter dem Cachetitel von mir eingefügt wurde und es nur so aussah, als gehöre das zur Beschreibung. Ich liess sie in dem Glauben.

Wir machten uns also nach erfolgreichem Abstellen des Autos auf, den Cache zu finden. Die erste Station war auch noch kein Problem, bei der zweiten allerdings stockte es schon. Wir sollten dort eine Rechnung finden, die wir lösen sollten um die Koordinaten des nächsten Zwischenhaltes zu ermitteln. Aber wo sollte die sein. Wir erwarteten eine Parkbank oder ähnliches, in der diese Rechnung eingeritzt war. Aber nichts, an dem Ort an dem laut GPS die Station zwei sein sollte war nichts. Schlimmer noch, der Pfeil deutete mitten in ein Feld, in dem wir erstens nicht rein laufen wollten, schliesslich wollten wir den Bauern nicht verärgern und in dem auch zweitens von unserer Position aus zumindest nichts auf eine Rechnung hindeutete. Langsam kamen mir Zweifel an den durch Station eins von meiner Frau ermittelten Koordinaten. Damit auch sie eine Aufgabe im Cachen hatte, war sie nämlich für die Cachebeschreibung zuständig, also vorlesen was zu tun war, aufschreiben der gefundenen Zahlen und daraus Ermitteln des nächsten Zieles. Sollte sie etwas falsch gemacht haben? Ich bat um die Beschreibung und ihre Rechnungen, was ich besser nicht getan hätte. „Was willste denn damit. Kannst auch nichts anderes finden. Die Zahlen an Station eins waren so und die Koordinaten für Station 2 damit so.“ Sie verweigerte mir die Einsicht. Aber ich wusste, irgendetwas konnte nicht stimmen und daher versuchte ich meine Taktik zu ändern. Ich säuselte so etwas wie „4 Augen sehen mehr als 2, jeder kann sich ja mal vertun, will doch auch nur mal schauen wie gut der Ausdruck auf dem Papier heraus kam ….“ Das funzte. Ich bekam die Beschreibung, wenn auch nur recht widerwillig und kaum hatte ich sie in den Händen sah ich auch schon den Fehler. Eine einfache mathematische Operation konnte sie nicht richtig lösen und so war tatsächlich eine Zahl unsere Zwischenzielkoordinaten falsch. Ich wusste nun also was falsch war und wer es falsch machte. Das war jedoch noch nicht die Lösung des Problems. Denn jeder der verheiratet ist weiss, dass jetzt das Schwierigere kommt. Den Fehler so aufzuzeigen, dass sie sich nicht verletzt fühlt. Dies hätte tagelanges Schweigen und vor allem das Ende aller Cacheunternehmungen bedeutet. Ich überlegte und versuchte es dann ganz behutsam. „Schatz schau mal, da ist glaube ich ein kleiner Fehler, ich habe dir glaube ich an Station eins die zweite Zahl nicht deutlich gesagt und du hattest somit völlig verständlich Schwierigkeiten mit der Rechnung und daher ist diese Zahl hier falsch.“ Was für ein Schwachsinn, selbst wenn ich die Zahlen undeutlich gesagt hätte. Sie hat sich jede Zahl aufs Papier geschrieben, übrigens richtig, und hätte somit dann auch die einfache Multiplikation lösen müssen. Aber es funktionierte. Sie warf mir noch schnell einen vorwurfsvollen Blick zu der klar sagen sollte: „Nur wegen dir haben wir mal wieder 30 Minuten verspielt“ und dann war die Sache vom Tisch. Mit den richtigen Koordinaten fanden wir die Rechnung dann recht schnell. Besser gesagt, meine Frau fand sie und machte damit den Fehler von Station 1 wieder wett. Leider sah nur ich das so, denn meine Frau dachte wohl eher, wie sie mit diesem Mann jemals eine wirklich gute Cacherin werden sollte, passierte mir doch zunächst der Fehler bei Station 1 und jetzt fand ich nicht mal den Hinweis bei Punkt 2. Alles muss sie selber machen.

Ich war also der Volldepp in dem Moment aber was soll’s. Erstens wusste ich es ja besser und zweitens vermied ich so mal wieder das Ende unseres Hobbies. Die nächsten Stationen waren dann wirklich kein Problem und somit kamen wir dem Ziel immer näher (und auch immer weiter weg vom Auto, was meiner Frau die Bemerkung entlockte, Caches die am Ende nicht wieder in die Nähe vom Start führen findet sie doof). Irgendwann waren wir dann am Ziel und es begann die finale Suche. Wir suchten im Gebüsch, wir suchten am Wegesrand. Nichts. Es gab zwar ein auffälliges Versteck, aber irgendwie sah es dann doch so aus, als wäre hier schon seit sehr langem nicht mehr etwas bewegt oder zur Seite geräumt worden oder sonst irgendetwas getan, was darauf hätte schliessen lassen, dass hier vor kurzem jemand erfolgreich etwas gefunden hatte. Also konnte es dass nicht sein. Schliesslich war laut Loggbuch im Internet der letzte Besuch erst ein paar Tage her. Aber wo sollte es dann liegen. Wir suchten und suchten und suchten und irgendwann entschloss ich mich, diesen verdächtigen Gegenstand doch genauer zu untersuchen. Vielleicht hatte unser Vorsucher seine Spuren einfach wieder, wie die Cacheregel besagt, so gut verwischt, dass man meinen konnte, hier hatte schon lange keiner mehr gesucht. Ich fegte also den Staub zur Seite, buddelte ein wenig und was passierte? Es tat sich etwas auf, fast wie eine Erleuchtung. Ich konnte es kaum fassen. Nur wenige Millimeter gross lag er vor mir. Mein zweiter entdeckter Cache und somit der Ausgleich. Ja, ICH hatte es geschafft. Was für ein Gefühl.

Er war wirklich nur so gross, dass gerade mal ein winziges Stück Papier darin platz fand. Ein geniales, aber wie ich fand gleichzeitig gemeines Versteck. Cachen war wirklich nichts für Sehschwache. Wir loggten unseren Erfolg und ich versteckte den Cache dann wieder so gut, dass auch folgende Cachegenerationen vor demselben Problem stehen werden wie wir und dann machten wir uns zum Auto. Da noch nicht allzu spät war, wollten wir dem Erfolg gleich noch einen zweiten anfügen. So suchten wir uns einen Cache in Geroldswil aus, bei dem man am Sportplatz parken sollte. Also, Adresse ins TomTom und los. Sportplatz konnte nun wirklich nicht schwer zu finden sein. Eigentlich nicht, aber…. Lisa brachte uns diesmal zwar sehr nah ans Ziel, eben leider nur sehr nah. Denn wir fuhren in eine Strasse, in der ich laut sämtlichem zur Verfügung stehenden Internetkartenmaterials den Parkplatz ausmachte und an deren Ende tatsächlich der gesuchte Parkplatz zu sehen war. Dazwischen befand sich allerdings noch ein Bordstein, ein Gehweg und ein Zaun. Das gibt’s doch nicht, meine Vorarbeiten bezüglich der Zieladressen zum zweiten mal völlig ad absurdum geführt. Warum machte ich mir die Arbeit eigentlich, wenn man am Ende doch immer wieder vor einem Hindernis steht. Entweder ich führte meine Internetrecherchen nicht genau genug durch oder aber Google Earth und wie sie alle heissen sind zwar schön anzuschauen, aber nicht das Byte wert, auf das sie geschrieben wurden. Und natürlich kam für mich nur Variante 2 in Frage. Glücklicherweise war in der Strasse, in der wir uns gerade befanden ein Parkplatz frei und da wir unseren Startpunkt ja schon sehen konnten, stellten wir unser Cachemobil einfach hier ab und starteten diesen Cache von hier. Wie sich später herausstellte, hätten wir den Parkplatz schön ansteuern können, wären wir einfach eine Strasse später abgebogen. Aber die hatte natürlich einen anderen Namen, als ich ausfindig machte. Wir machten uns auf und waren gespannt, denn wir sollten diesmal an ein Stück renaturierte Limmat kommen.

Bis jetzt sah es aber alles andere als renaturiert aus. Oben donnerten die Autos über die Autobahn, unten war ein riesen Sportplatz, auf dem die Juniorinnen des FC Oetwil gerade gegen wen weiss ich spielten und in mir wieder die Frage aufkeimte, warum Fussballerinnen eigentlich nicht auch solch netten Trikots wie die Beachvolleyballerinnen an haben. So ein Top und die Badehose würden den Frauenfussball doch noch viel attraktiver machen. Wobei, wenn ich mir unsere Weltmeisterinnen so anschaue sind die recht männlichen Trikots die man beim Frauenfussball trägt vielleicht doch die bessere Wahl oder wollt ihr eine Birgit Prinz oder eine Kerstin Garefreckes wirklich in Top und Slip spielen sehen? Aber zurück zum Cache, wir hatten wichtigeres zu tun. Viel gibt es jedoch nicht mehr zu erzählen, denn der Zielort wurde schnell gefunden. Es gab nur ein paar wenige Stationen und die waren auch recht einfach und schnell zu finden. Meine Frau musste zwar wieder etwas rechnen, aber diesmal gab sie sich mehr Mühe und so war auch das kein echtes Problem. Wir waren also wieder dort, wo jeder Cacher am Ende steht. Am Ziel und doch nicht am Ziel. Denn jetzt galt es wie immer, das Versteck zu finden. Aber das hatte Zeit, für mich jedenfalls. Denn ich genoss erst einmal die Umgebung. Und was man da sah, war schon ein wenig skurril. Linker Hand war die renaturierte Limmat. Wiesen, Wälder, Wasservögel, Natur pur eben, wunderschön anzuschauen. Und rechter Hand lag die Autobahn mit den dröhnenden Autos, die die gesamte Umgebung beschallten. Und dann war da noch dieses sich dauernd wiederholende ich hab ihn, ich hab ihn, ich hab ihn. Hat man denn nirgends seine Ruhe, können die Menschen denn nicht wenigstens an so einem Ort etwas leiser sein. Das rufen hörte nicht auf und ich wollte schon meine Stimme gegen diese Lärmbelästigung erheben, als es mir kam. Wie ein Blitz, der meine Adern frieren liess (oder doch eher das Blut darin? Und wie kann so etwas heisses wie ein Blitz überhaupt gefrieren lassen?) Sie hat ihn? Sollten diese Rufe etwa von meiner Frau kommen, die ihren DRITTEN Cache gehoben und mich damit wieder überholt hat? Ich schaute mich um, suchte nach Menschen, von denen der Ruf auch hätte stammen könnte. Eine Mutter vielleicht, die ihrem Mann zuruft, dass sie ihren kleinen Sohn oder den Hund oder ihren Ehering oder was auch immer gefunden hatte. Nein, nichts, niemand, nobody ausser meiner Frau. Und als sie auch noch begann, freudestrahlend eine Tüte in meine Richtung zu schwenken, wusste ich es. Sie hatte ihn tatsächlich gefunden. Nur weil ich zu Blöd war, ebenfalls sofort mit der Suche zu beginnen, hatte sie den Cache quasi kampflos heben können. Unglaublich.

Ich will an dieser Stelle kurz abschweifen und erklären, dass es natürlich bei all unseren Suchen in erster Linie ums finden geht, und zwar egal von wem. Allerdings ist es natürlich nur so lange egal, so lange die Zahl der gefundenen Caches meiner Frau mindesten zwei kleiner ist, als die meiner. Deswegen zwei kleiner, weil ich dann immer noch in Führung liege, wenn sie einen gefunden hat.

Wir hatten also den zweiten Cache am heutigen Tage gefunden, trugen uns ins Logbuch ein und entschlossen uns dann, dass es für heute genug sein sollte. Immerhin hatten wir zweimal erfolgreich einen Cache beendet und konnten zufrieden sein. Morgen ist ja schliesslich auch wider ein Tag.

Erkenntnis des vierten und fünften Caches: Nicht überall wo ein Navi eine Strasse findet gibt es auch eine und in der internen Cache-Wertung stand es kurzzeitig unentschieden, mittlerweile aber wieder 3 – 2 für meine Frau.



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